Beim alljährlichen Deutschland-Pokal der Kunstturner turnen Auswahlmannschaften der 22 Landesturnverbände in verschiedenen Altersklassen um die Titel. Schüler und Jugend folgen im späteren Herbst, die „Alten“ durften bereits dieses Wochenende ran: Im niedersächsischen Goslar starteten die Damen in den Altersklassen 30+/40+/50+/60+ und die Herren 30+/45+/60+/70+.
Dabei kann jeder Turnverband pro Altersklasse 6 Aktive ins Rennen schicken, von denen je 4 an jedes Gerät dürfen; dort werden die jeweils 3 besten Übungen gewertet. Soweit die Theorie. Leider ergab sich bei der Nominierung der Teams, dass trotz umfangreicher Startlisten bei den Badischen Seniorenmeisterschaften (ausgerichtet bereits Ende April vom TSV Grötzingen in der Emil-Arheit-Halle) am fraglichen Wochenende in den höheren Jahrgängen nur eine geringe Personenzahl zur Verfügung stand – vermutlich aufgrund der parallel stattfindenden Bundesligawettkämpfe der Nichtmehrjugendlichen und Nochnichtsenioren.
So kam es zu einem Novum in der Geschichte des Deutschlandpokals, dass in der Altersklasse 45+ tatsächlich nur ein Verein die gesamte Auswahlmannschaft des Badischen Turnerbundes stellte: Lazar Bratan, Jens Franz, Jens Rudat und Ingo Schneider, langjährige Trainingskameraden in der Halle am Grollenberg, hielten zu viert die Fahne hoch (ob Rot-Gelb-Rot für Karlsruhe oder Gelb-Rot-Gelb für Baden ist ja auch nicht so arg unterschiedlich).
Während die Bewegungen an Boden und Sprung mittlerweile durch Stahlfedern erleichtert werden, macht sich an den Stützgeräten Pauschenpferd und Barren die Schwerkraft besonders gemein bemerkbar; hier mussten Lazar, Ingo und Jens R. ohne Streichwertung auskommen. Der andere Jens, Abteilungsleiter der Grötzinger Kunstturner, steuerte dafür aber vor allem am Boden und am Reck wertvolle Punkte zur Mannschaftswertung bei.
Am Ende gab die Sicherheit den Ausschlag: Ohne einen einzigen Sturz kam das Karlsruher Quartett durch den Wettkampf und verwies wie schon im Vorjahr die Konkurrenz aus Thüringen auf Rang 2. Den größten Anteil am Sieg hatte einmal mehr Lazar, der als stärkster Mehrkämpfer der gesamten Konkurrenz auch die inoffizielle Gerätwertung am Reck gewann; Jens R. gelang dies am Pauschenpferd. Beide waren sich dabei einig, dass es einen nicht zu unterschätzenden Vorteil darstellt, den Mannschaftsarzt mit im Team zu haben – Dank an Ingo an dieser Stelle! Passend dazu gab es vom überragenden Ausrichter VfL Oker bei der Siegerehrung für jeden Teilnehmer ein altersgerechtes „Fresspaket“ mit diversen Schmankerln aus dem Produktportfolio eines lokalen Healthcare-Unternehmens.

Ein ausführlicher Bericht über die gesamte Veranstaltung mit den Ergebnissen aller Altersklassen und zahlreichen Fotos findet sich unter https://gymmedia.de/Geraetturnen/Deutschlandpokal-der-Turn-Senioren-2025

