Wenig Zählbares, aber teuer verkauft: Karlsruher Kunstturner unterliegen beim Tabellenführer


Vier Wettkämpfe, vier Niederlagen: Ein guter Saisonstart geht anders. Trotzdem war die erste Riege des TSV Grötzingen nicht unzufrieden, denn zumindest hatte man den Ligaprimus TG Allgäu ein bisschen ärgern können, und sogar den einen im Vorfeld erhofften Geräterfolg mitgenommen: „Eigentlich hätte ich es uns am ehesten am Boden zugetraut, das sah bis zum letzten Duell auch gar nicht schlecht aus“, resümierte Mannschaftskapitän Jens Rudat. „Und am Pferd waren wir ganz dicht dran.“ Hier profitierten die Gastgeber davon, dass eine ihrer beiden jungen Verstärkungen aus der Schweiz auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, und sie somit beide Ausländer an einem Gerät einsetzen konnten.

 

An den Ringen waren die Allgäuer erwartungsgemäß deutlich überlegen. Bange machen gilt aber bekanntlich nicht, und tatsächlich gelang den Athleten vom Grollenberg nach der Pause am Sprung noch ein kleiner Überraschungserfolg – nicht nur, aber auch dank eines glänzend aufgelegten Adam Steele. Der Ire, der mit Unterbrechungen bereits seit 2016 für den TSV zum Einsatz kommt, erwischte einen weitaus besseren Tag als bei der WM in Antwerpen und avancierte mit 21 Punkten zum Topscorer der Begegnung.

 

Der Zwischenstand von 22:33 vor den letzten beiden Geräten war damit erheblich knapper als erwartet, so dass in der prächtig gefüllten PanoramArena neben glänzender Stimmung auch tatsächlich ein bisschen Spannung aufkam. An Barren und Reck ließen die Gastgeber aber nichts mehr anbrennen und fuhren den verdienten Sieg letztlich doch deutlich nach Hause. Großartig war die anschließende Bierkastenspende seitens des heimischen Sponsors sowie die Einladung zum gemeinsamen LKW-Verzehr, der eine solide Grundlage für die Heimfahrt im zwar nur halb gefüllten, aber stimmungsgeladenen Mannschaftsbus schuf.

 

Sportliche Highlights aus Grötzinger Sicht waren drei Saisonbestleistungen am jeweiligen Gerät von Björn Brücher (10,1 am Pferd), Julius Kramer (12,4 am Sprung) und Leo Huber (11,4 am Barren). Diese in den verbleibenden Begegnungen abzurufen, wäre für den Klassenerhalt nicht ganz unwichtig.

 

JR

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