Licht und Schatten für TSV 2 zum Auftakt

in der Landesliga


Am Ende gab die Ausführung den Ausschlag: Während die 2. Grötzinger Mannschaft von der Schwierigkeit her gegenüber dem Vorjahr erkennbar aufgestockt hatte und an den meisten Geräten mehr Inhalte zeigte als der TSV Weingarten, überzeugten die Gäste in puncto Sauberkeit, sowie vor allem mit Stabilität und Sicherheit. Bereits am Boden verhinderten einige unnötige Fehler bei vermeintlich einfachen Elementen eine Grötzinger Führung, die angesichts um 2 Punkte schwererer Übungen eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Noch dicker kam es am Zittergerät Pauschenpferd: Gleich vier Stürze aufs bzw. vom Gerät bescherten der Riege vom Grollenberg allein hier satte 6 Punkte Rückstand. Weitere Fehler an den Ringen vergrößerten die Distanz zum Gegner auf vorentscheidende 9 Punkte.

 

Zum Auftakt der 2. Halbzeit konnte der Sprung zwar gewonnen werden, aufgrund eines weiteren Sturzes aber weniger deutlich als möglich. Am Barren gelang gleich 3 Weingärtnern ein Abzug von weniger als einem Punkt. Damit ging auch dieses Gerät wieder mit sattem Vorsprung an die Gäste, so dass der Wettkampf bereits vor dem abschließenden Reckturnen entschieden war. Hier leisteten sich die Grötzinger erneut je einen Sturz vom bzw. auf das Königsgerät, was einen angesichts um 1,2 Punkten schwierigeren Übungen absolut möglichen Gerätsieg leider abermals verhinderte. Auf Weingartener Seite wusste hier einmal mehr der erst 14jährige Kaderturner Nicholas Taylor zu überzeugen, der nach nur 5 Zehntelpunkten Abzug am Barren eine weitere blitzsaubere Übung mit lediglich 0,65 Punkten Abzug zelebrierte – nachdem er bereits am Pauschenpferd und an den Ringen die mit einem Punkt Abstand höchste Wertung der Konkurrenz erzielt hatte. 

 

„Weingarten war nicht besser, aber besser vorbereitet“, konstatierte Jens Rudat, der wie Trainer Lazar Bratan verletzungsbedingt nur eine Übung beisteuern konnte. 

 

Dennoch ließ sich auch einiges auf der Habenseite verbuchen: Höchst erfreulich war der Sieg in der inoffiziellen Einzelwertung durch den zwar nicht fehler-, aber immerhin sturzfreien Sechskämpfer Julius Kramer (16 Jahre) und Platz 3 durch den zweiten Grötzinger U16-Allrounder Björn Brücher – trotz zweier Stürze, dafür mit der höchsten Bodenwertung aller Teilnehmer. Nicht zu erwarten wäre außerdem noch zu Jahresbeginn die Eröffnung des Flugzeitalters gewesen: Neben Björn und Julius gelang auch Leo Huber (ebenfalls 16 J.) erstmals im Wettkampf ein Flugelement am Reck, auf Kosten der Haltung zwar, aber die Saison ist ja noch jung. Objektiv nicht mehr jung, aber jung genug für sein Debüt im Grötzinger Turndress zeigte sich Mannschaftsarzt Ingo Schneider: Trotz sichtlich fehlender Wettkampfpraxis ließen die Auftritte des mutmaßlich einzigen Ü50-Turners in der Badischen Landesliga an Pauschenpferd und Reck zweifellos erkennen, dass hier nach wie vor einiges an Potential verfügbar ist. Dieses gilt es am nächsten Sonntag bei der TG Söllingen abzurufen. 

 

JR


Hier geht es zur Bildergalerie